Dr. Papageorgiou: Hi J. R., freut mich sehr, dass wir es geschafft haben uns zusammensetzen um verschiedene Themen gemeinsam zu ergründen.

Du bist in der Gastronomie bzw. Bar/Club Szene aufgewachsen. Da hast du sicherlich einiges erlebt und bestimmt mehrere gelungene und nicht so gelungene Ergebnisse der plastisch ästhetischen Chirurgie betrachten können.

J.R.II: Das stimmt. Zuviel aufgespritzte Lippen, zu viel Botox, zu große Brüste… und noch viel mehr. Natürlich gibt es auch sehr gute Ergebnisse, die guten Ergebnisse fallen halt nicht auf!

Dr. Papageorgiou: Wie hat das bei dir alles angefangen, bzw. wie bist du da so hineingewachsen in dieses Dolce Vita Leben?

J.R.II: Ich bin auf Rhodos geboren, einer legendären Insel was das Nachtleben betrifft, sozusagen das erste Mykonos Griechenlands. Mein Vater war erfolgreicher Anwalt und in früheren Jahren ebenfalls sehr im Nachtleben involviert. Es waren halt die wilden 60er 70er Jahre. Im Grunde waren alle Disco und Clubbesitzer alte Freunde meines Vaters. Für mich war trotzdem klar, dass ich einen akademischen Werdegang einschlagen würde. Ich wurde aber nicht im jungen Alter verwöhnt. Bereits mit 12 fing ich an im Sommer an einer Tankstellen zu arbeiten. Mit 15 war ich dann bereits Barkeeper. So war das damals. Ich durfte zwar selber kein Alkohol bestellen, jedoch als Barkeeper arbeiten, also natürlich inoffiziell.

Dr. Papageorgiou: Und wie hat dir das so gefallen als Pubertierender ?

J.R.II: Hammer! Es war einfach super spannend für mich als Kind. Musik, hübsche Frauen, gute Stimmung, laute Musik und natürlich einfach verdientes Geld.

Dr. Papageorgiou: Du hast ja alle Stufen des Jobs durchlebt, also vom Tellerwäscher bis hin zum Inhaber mehrerer Läden. Jetzt bis du auch Präsident der Gastronomievereinigung geworden. Also Mr. President: Euer Urteil zur plastischen ästhetischen Chirurgie? Am Strand im Bikini oder Badehose kann man nichts verstecken.

J. R.II: Wie bereits erwähnt, fallen einem die schlechten Ergebnisse direkt auf. Die guten bleiben meist unbemerkt. Ich bin sicher diese Tatsache beschäftigt dich ebenfalls.

Dr. Papageorgiou: So ist es leider…

J.R.II: Im Allgemeinen merkt man in den letzten Jahren zunehmend den Trend, dass insbesondere junge Leute, das gilt für beide Geschlechter, das perfekte Bild von sich zeigen wollen. Teilweise lächerlich wirken auf mich die Personen zu beobachten, wie sie das perfekte Bild von sich machen lassen. Manchmal ist es die beste Freundin, manchmal der Ehegatte oder Partner der dazu verdonnert wird viele viele Fotos zu schießen um ein Foto, das perfekte Foto, posten zu können. Die Sonne muss stimmen, das Getränk der Ausdruck usw. Am Ende wird dann alles mit dem passenden Filter verschönert. Und dann endlich haben wir die perfekte Selbstinziniering.

Dr. Papageorgiou: Wenn ich dich so anschaue, bist du, obwohl du dich täglich in diesem Umfeld begibst, nicht sehr beeinflusst von diesem Trend.

J.R.II: Ja eine kleine Liposuktion könnte ich gebrauchen.

Beide lachen

J.R.II: Die Erscheinung bedeutet mir nicht sehr viel, und schon gar nicht die Perfekte. In dieser Arbeit sehen sie mit den Jahren viele Schöne, die aber hässlich sind und anders herum. Insbesondere nerven mich diese Momentaufnahmen, die dann deren Leben nach außen hin darstellen. Dabei kannte ich die jetzt hübsche bereits als nicht sehr attraktive Frau oder den jetzt nicht sehr attraktiven Mann als den damaligen Frauenschwarm.

Dr Papageorgiou: Mr. President vielen Dank für unser Gespräch!